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Natur
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Man
stelle sich vor, ein Lebewesen (A) z.B. benötigt
einen Tag, um geschlechtsreif (B) zu werden. Und
nach einem weiteren Tag setzt dieses Lebewesen
ein weiteres in die Welt. Dieses wird wiederum
nach einem Tag erwachsen, setzt dann wieder ein
Lebewesen in die Welt usw.
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Wenn wir eine
solche Population in Zahlen ausdrücken wollen,
erhalten wir eine Zahlenreihe, die von Leonardo
Fibonacci di Pisa entdeckt wurde, als er gerade
das Wuchsverhalten von Pflanzen untersuchte und
deshalb nach ihm benannt wurde. Auch hier können
wir das Verhalten der Natur beobachten, die neue
Triebe oder Samen nach der Fibonacci-Zahlenreihe
bildet. |
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Benutzen wir die Zahlen und wenden sie in Längen-
und Breitenverhältnissen von Dreiecken an,
können wir daraus eine Spirale zusammensetzen.
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Diese Spiralen
finden wir in der Natur sehr häufig an. Bei
der Nautilusschnecke kann man sie wohl am deutlichsten
erkennen. |
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Viele Pflanzen ordnen ihre Samen so an, dass man
von einem Zentrum ausgehend rechtsdrehende und
linksdrehende Spiralen abzählen kann. Erstaunt
stellt man fest, dass die Anzahlen der rechts-
und der linksdrehenden Spiralen stets zwei aufeinander
folgende Fibonacci-Zahlen sind. Dies hängt
damit zusammen, dass das Keimzentrum den jeweils
nächsten Samen, oder an einem Stängel
das jeweils nächste Blatt bzw. den jeweils
nächsten Seitentrieb, immer um den Goldenen
Winkel versetzt entstehen lässt.
Die Winkel zwischen zwei nacheinander entstandenen
Samen betragen nämlich etwa 137.50 und 222.50.
Diese Winkel teilen den vollen Kreis im Verhältnis
des Goldenen Schnitts:
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360 : 222.50 = 1.618
222.50 : 137.50 = 1.618
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Dieses Verhältnis
wiederum kann am Besten durch zwei aufeinander
folgende Fibonacci-Zahlen angenähert werden.
Die Pflanzen wählen den Goldenen Winkel vermutlich,
weil mit ihm auf kleiner Fläche viele Samen
untergebracht werden können. Aber eigentlich weiß man das überhaupt nicht.
Sieht man sich den Fruchtstand einer Sonnenblume
genauer an, erkennt man, dass die Kerne in spiralförmigen
Linien angeordnet sind. Es gibt links- und rechtsdrehende
Spiralen. Zählt man die linksdrehenden, so
stößt man auf die nach Fibonacci benannten
Zahlen, also 21, 34, 55, 89, 144, 233 ... . Erstaunlicherweise
ergibt die Anzahl der rechtsdrehenden Spiralen
nicht die gleiche, sondern eine benachbarte Fibonacci-Zahl.
Das Verhältnis der beiden Summen entspricht
einer Annäherung an den goldenen Schnitt.
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Dieses Phänomen können wir auch bei
unzähligen anderen Erscheinungsformen in
der Natur beobachten. Als Beispiele seien hier
Pinienzapfen,
Kakteen, Brokkoli
und Gänseblümchen
genannt.
Anhand dieses strikten mathematischen Aufbaus
unserer gesamten Natur drängt sich mir ein
Gedanke auf. Da hat doch jemand unsere Entwicklung
gemäß der Fibonacci-Reihe ausgezählt,
oder was?!
In dieser konsequent überlebensstrategischen
Selektion zeigt sich die Weisheit der Natur, ohne
uns zu enthüllen, wieso sie sich so verhält.
Uns ist nur bekannt, dass es sich weder um einen
Zufall noch um einen Wettbewerbsvorteil handelt
gegenüber Organismen, die solch eine Anordnung
ihrer Spiralen nicht haben. Aber warum die Spiralenzahl
nicht gelegentlich 87 statt 89 oder 12 statt 13
ist, dieses Geheimnis konnten wir der Natur bisher
noch nicht entlocken. Was uns bleibt ist weiterhin
ihre ästhetische Weisheit zu bewundern und
staunend Kenntnis zu nehmen von der zauberhaften
Selbstorganisation des Lebendigen.
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Natur |
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