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Schnittmengen

Der menschliche Erfindergeist... wird nie etwas erdenken, das schöner, einfacher oder genauer zu sein vermag, als es die Natur vollbringt; denn ihren Erfindungen fehlt es an nichts und sie haben auch nichts Überflüssiges an sich.
Leonardo da Vinci


Egal in welchen Bereich des Lebens wir blicken; ob in die Natur, die Architektur, die Malerei, ja sogar die Musik, wir erkennen in all diesen Bereichen eine Schnittmenge, die alle miteinander verbindet. Und das ist der Goldene Schnitt, was nun ja niemanden überraschen dürfte ;).
Es ist in der Tat erstaunlich, wo man dem Goldenen Schnitt überall begegnen kann. Eine Suche nach ihm kommt einer abenteuerlichen Entdeckungsreise gleich. Schon die alten Griechen hatten erkannt, dass Objekte, die im Verhältnis des Goldenen Schnittes geteilt werden, ästhetisch ausgewogen sind und vom menschlichen Auge als besonders schön empfunden werden. Sie haben dieses Teilungsverhältnis in der Bildenden Kunst aber auch in der Architektur ausgiebig angewendet. Leonardo Fibonacci wies nun die Anwesenheit des Goldenen Schnittes in der Natur nach. Und bewies damit einmal mehr, dass der Mensch sich nichts wirklich ausdenken kann, was die Natur nicht schon in perfekter Form hervorgebracht hat. Vielleicht ist es ja ganz einfach zu erklären, dass wir Menschen das Teilungsverhältnis des Goldenen Schnitts als so harmonisch empfinden und wir uns deshalb so fleißig dieser herrlichen Formen bedienen, weil uns ihr Anblick so häufig in der Natur begegnet und wir mit ihm (und sei es manchmal nur unbewusst) deshalb so vertraut sind.
Im mittelalterlichen Laurentiushymnus wendet man sich 144 Silben lang rühmend an Laurentius und anschließend folgen 89 Silben der Fürbitte. Aufmerksame Leser fanden in Grimms Märchen ein Verhältnis der "positiven" zu den "negativen" Charakteren von Phi:1. Es mag jedem selbst überlassen bleiben, ob er die eine oder andere Entdeckung als Blödsinn abtut oder voller Ehrfurcht in die stetig wachsende Ansammlung Goldener-Schnitt-Beispiele einreiht. Nicht in allen Fällen kann die Richtigkeit der Regel einwandfrei nachgewiesen werden. Aber gerade das macht das mathematische Phänomen auch ein bisschen zu einem philosophischen. Und das ist zwar nicht immer 100%ig beweisbar, aber auf jeden Fall spannend.

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