Vorwort
Eigentlich besteht ja unsere ganze Welt aus räumlichen
Körpern. Wir begegnen ihnen im wahrsten Sinne des
Wortes an allen Ecken und Enden. Nun fällt aber
auf, dass Körper und Gebilde, die mehr Symmetrien
als andere besitzen, seit jeher von uns Menschen als
besonders schön empfunden werden. Diese besondere
mathematische Ästhetik zu beschreiben und zu klassifizieren
ist schon sehr lange eines der faszinierendsten Themen
der Geometrie. Man bedenke nur, den Menschen der Antike
galt mathematische Einfachheit und Schönheit als
dasselbe. Für Schmuck, Ordnung und Weltall hatten
sie nur ein einziges Wort: Kosmos.
Ende des 18. Jahrhunderts löste der junge Carl
Friedrich Gauß ein Problem, an dem Generationen
von Geometern herum geknabbert hatten. Das war die Konstruktion
von regelmäßigen Polygonen mit Lineal und
Zirkel. Darauf werden wir nicht tiefer eingehen. Für
TETRASPACE V2.0 ist eine Erweiterung in diese Richtung
geplant. Wir wollen uns hier mit den räumlichen
Brüdern der regulären Polygone beschäftigen,
den regulären und halbregulären Körpern.
Regelmäßige Flächen, auch Vielecke genannt,
können ja mit jeder beliebigen Eckenanzahl vorkommen.
Von den regelmäßigen Körpern dagegen
gibt es aber nur fünf. Und die nennt man die Platonischen
Körper.