Was das Berechnen des Goldenen
Schnittes in den eigenen Kompositionen angeht,
sieht das bei dem ungarischen Komponisten Béla
Bartók etwas anders aus als bei seinem
Kollegen Mozart. Wenn man sich Bartóks Werke ansieht,
trifft man den Goldenen Schnitt als beherrschendes
Prinzip an. Das legt den Verdacht nahe, dass er
sehr wohl danach berechnet hat. Kein Einzelfall
und ein sehr gutes Beispiel: Seine Sonate für
zwei Klaviere und Schlagzeug ist bis in das kleinste
Detail nach den Regeln des Goldenen Schnitts strukturiert.
Die gesamte Sonate ist exakt 6432 Achtelnoten lang.
Der zweite (langsame) Satz beginnt nach 3975 Achtelnoten.
6431,7/3975=Phi. Aus Überlieferungen geht
hervor, dass Bartók tatsächlich um
den Goldenen Schnitt wusste und ihn auch in anderen
Erscheinungsformen außerhalb der Musik verehrte.
Es heißt seine Lieblingsblume sei die
Sonnenblume
gewesen und er liebte
Tannenzapfen
auf dem Tisch. Mir scheint, hier haben wir einen
wahren Fan!